Für das gute Miteinander

Das Treffen klarer Absprachen ist ein wichtiger Prozess für jede Gruppen

Eine Selbsthilfegruppe mit einem guten Gruppenklima hat sich die Rahmenbedingungen dafür gemeinsam erarbeitet. Dort wo Menschen zusammentreffen braucht es eine wertschätzende Haltung für jeden Einzelnen, respektvollen Umgang miteinander und eine gute Diskussionskultur.
Dafür sind Absprachen, häufig Gruppenregeln genannt, hilfreich. Diese Gruppenabsprachen sind von Gruppe zu Gruppe unterschiedlich und über die Jahre auch von der jeweiligen Zusammensetzung abhängig.
Nachfolgend finden Sie einen Rahmen für das Miteinander, der sich aus den Erfahrungen vieler Jahre durch die Arbeit mit Selbsthilfegruppen ergeben hat. Jede Gruppe entwickelt im Laufe der Zeit ihren eigenen Stil.

Wichtig ist, die Gruppentreffen pünktlich zu den vereinbarten Zeiten gemeinsam zu beginnen und nach 1,5 bis längstens 2 Std. gemeinsam zu beenden. Danach lässt die Konzentration nach und ein sinnvoller Austausch ist nicht mehr möglich.
Die Gruppe sollte Kontaktmöglichkeiten (Telefonnummern, E-Mail-Adressen) der Teilnehmenden austauschen. Diese sollten allerdings möglichst nur verwendet werden, um Bescheid zu geben, falls jemand am Treffen nicht teilnehmen kann. Unentschuldigtes Fehlen erschwert das Gruppengeschehen. Die Kontaktdaten dürfen nur nach Rücksprache weitergegeben werden.

Jede*r soll in der Gruppe zu Wort kommen. Bewährt hat sich für viele Gruppen zu Beginn und am Ende der Gruppensitzung eine Blitzlicht-Runde durchzuführen. Nacheinander erzählt jedes Gruppenmitglied höchstens 2-3 Minuten, welche momentanen Gefühle und Erwartungen es hat und wie es ihm seit dem letzten Treffen ergangen ist. Möchte jemand über etwas intensiver sprechen, kann dies nun angemeldet werden, um es nach dem Blitzlicht zu vertiefen. So ist gewährleistet, dass jede Person zu Wort kommt und ihre Anliegen Beachtung finden.

Es kann sinnvoll sein, für jedes Treffen neu festzulegen, wer die Gesprächsleitung übernimmt. Diese sollte von Treffen zu Treffen wechseln. Die Gesprächsleitung hat nur die Aufgabe, auf die Einhaltung der Blitzlichtzeiten der jeweiligen Teilnehmer*innen zu achten und rechtzeitig vor Ende des Treffens die Abschiedsrunde einzuläuten. Sollte es zu mehreren Gesprächen gleichzeitig kommen, kann die Gesprächsleitung daran erinnern, dass nur eine Person zurzeit sprechen soll.

Über die Gespräche in der Selbsthilfegruppe wird gegenüber Außenstehenden Stillschweigen bewahrt.

Ein bisschen Netz-Etikette

Für das gute Miteinander in Telefon- und Videokonferenzen!

  • Es spricht immer nur eine Person zurzeit.

  • Bitte sprechen Sie klar und deutlich und in „Ich-Form“.

  • Ein höflicher und wertschätzender Umgang ist wichtig für ein angenehmes Miteinander. Dazu gehört, dass während der Konferenzen nicht gegessen wird. 

  • Diskriminierende, abwertende oder aggressive Äußerungen sind unerwünscht.

  • „Außenstehenden gegenüber wird Stillschweigen über die Gruppengespräche bewahrt.

  • Screenshots oder Audioaufnahmen von den Treffen sind nicht erlaubt!

  • Um Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden, vergewissern Sie sich, ob Aussagen richtig verstanden wurden.

  • Besonders bei digitalen Kontakten ist die Güte der Mitteilung von Bedeutung. Bitte achten Sie darauf, dass ein „drauflosreden“ selten einen Mehrwert darstellt. Wenn alle auf die Güte Ihrer Aussagen achten, wird es ein gewinnbringender Kontakt. 

  • Ratschläge und Bewertungen sind nicht erwünscht - es gibt kein „richtig“ und kein „falsch“. Oft hilft es, von eigenen Erfahrungen zu berichten und so Feedback zu geben bzw. einzufordern.

  • Hintergrundgeräusche sollen vermieden werden; hierfür das Mikrofon stumm schalten, solange nicht gesprochen wird.

  • „Störungen“ werden zugelassen.

  • Wenn Dritte (z.B. Familienmitglieder) mit im Raum sind, ist dies vorher bekanntzugeben. Dritte dürfen den Bildschirm während des Treffens nicht einsehen.

Was braucht es noch?

Die Basis für das gute Miteinander der Gruppe und den Erfolg für jede einzelne teilnehmende Person ist eine gelingende Kommunikation miteinander und Eigenverantwortlichkeit. Viele Schwierigkeiten und Probleme im zwischenmenschlichen Bereich gründen auf Missverständnissen; darüber, dass wir aneinander vorbei reden und uns nicht wirklich zuhören.

Unter dem Link Die TZI Gruppenregeln nach Dr. Ruth Cohn, sind als Grundlage für den Austausch in der Gruppen gedacht. Das „Arbeitspapier“ ist über Jahre entwickelt worden und gibt sowohl Impulse für erste Absprachen beim Start von Gruppen als auch für die weitere Entwicklung. Wichtig ist als Gruppe immer wieder mal zu klären: Wie geht es uns miteinander? Wie haben wir uns entwickelt? Brauchen wir erweiterte Absprachen für ein gutes Miteinander? Ist es gut die bestehenden Absprachen zu reaktivieren?

Viel Freude beim Austausch und eine gewinnbringende Diskussion.

Selbsthilfegruppen in der Umgebung

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Fünf gute Gründe

Wir haben Ihnen fünf Gründe aufgezählt, die für einen Besuch einer Selbsthilfegruppe besprechen.